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Defiance – Vorwort

Dieses Buch ist lediglich ein Bericht meiner Verhaftung und meiner Gerichtsverhandlung im besetzten Westdeutschland Anfang 1949 wegen der Anklage aufgrund nationalsozialistischer Propaganda und meinem anschließenden Leben im Gefängnis. Der flüchtige Blick, den man darin auf das besetzte Westdeutschland erhascht, ist ein flüchtiger Blick auf Deutschland durch meine Augen, d. h. durch die Augen einer nichtdeutschen Anhängerin Adolf Hitlers. Der Eindruck, den die Repräsentanten der Besatzungsmächte vom selben Land aus ihrem Blickwinkel haben mögen, ist wahrscheinlich ein völlig anderer. Gott allein weiß – und die Zukunft allein wird es zeigen – welcher der objektiven Realität am nächsten kommt.

In der Zwischenzeit – sollte dieses Buch vor, wie ich ihn nenne,  „unserem Tag“ ans Licht kommen – sollten die Gegner des nationalsozialistischen Glaubens, die derzeit in der Position sind, ihnen zu schaden, auf keinen Fall erwägen, jedwede Deutsche aufgrund meiner persönlichen Eindrücke oder wegen Worten zu beschuldigen, die ich mehr oder weniger genau wiedergegeben haben könnte. Ich habe in diesem Buche keine Deutschen namentlich genannt – mit Ausnahme eines einzigen, von dem ich weiß, daß er tot ist und dem die Verfechter der Demokratie folglich nicht länger schaden können. Verschiedene jedoch könnten aufgrund der von ihnen zur Zeit meiner Haft gehaltenen Stellungen erkennbar sein. Was ich gerade sagte, trifft auf sie zu: Ich will nicht, daß sie wegen meines Eindruckes von ihnen in etwas verwickelt werden.

Ich danke ihnen jedoch dafür, daß sie mir diesen Eindruck gegeben haben; denn ob nun wahr oder übertrieben, so hat er doch mein Vertrauen in jene Leute gestärkt, die ich in diesem Buch (und in einem anderen) „die Vorhut der erneuerten arischen Rasse“ nenne und mir dadurch geholfen hat, das Leben für lebenswert zu befinden, selbst jetzt, in unseren finsteren Zeiten.

          Lyons (Frankreich), den 29. August 1950
SAVITRI DEVI