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Brief an Miguel Serrano – 31. März 1980

Untenstehend findet sich in deutscher Übersetzung der zweite von den drei noch erhaltenen Briefen Savitri Devis an Miguel Serrano.

Abermals ist das Savitri-Devi-Archiv Herrn Miguel Serrano zu Dank dafür verpflichtet, daß er Savitris Briefe aufgehoben, vervielfältigt und uns eine Photokopie zugesandt sowie die Erlaubnis erteilt hat, diese Korrespondenz zu veröffentlichen.

Auch möchte ich Arjuna für seine Hilfe bei der Entzifferung von Savitris Handschrift danken sowie Christian Desruelles für seine Übersetzung aus dem Französischen ins Deutsche.

 —R. G. Fowler

 


Neudelhi
31. März 1980

Werter Kamerad und Freund,

ich habe mir erlaubt, Ihren Brief der besten Freundin, die ich hier in Indien habe, zu zeigen: eine Französin, halb so alt wie ich, aber mit viel mehr Erfahrung und vor allem mit mehr Intelligenz im eigentlichen Wortsinn als ich (ich spreche nicht von der Fähigkeit, ein fehlerloses Gedankengebäude hinzustellen, sondern von Menschenkenntnis). Sie war von Ihrem Urteil begeistert… und von Ihrer Selbstbeherrschung (in Ihrer Antwort auf den scharfen Brief von Herrn R[oeder]) und hat Ihnen sogleich geschrieben. Mein Antwortbrief an Sie muß gleichzeitig mit dem ihren abgegangen sein; Sie werden sie zur gleichen Zeit erhalten.

Ihr Brief war mir Anregung, La Division Azul von Saint-Loup, das ich besitze, erneut zu lesen. Was für Männer, diese Legionäre! Zweifellos haben Sie in ihren Reihen am Kampf gegen den ewigen Feind teilgenommen, der heute in Gestalt des… Kommunismus auftritt. Um so stolzer bin ich, einen Brief von Ihnen erhalten zu haben – mit Ihren Gedanken über den Zustand Rußlands, das jetzt vor den Toren Indiens, in Afghanistan, steht.

Ich habe den Khyberpaß im Oktober/November 1936 gesehen. Bin bis Landiskotal gefahren – nicht bis Kabul: Zu jener Zeit war das sehr schwierig. Ich habe von dieser einzigartigen Straße der Eroberer im Kapitel mit dem Titel „Land ohne Herren“ meines ersten Buches gesprochen, das ich nach meinen Dissertationsschriften geschrieben habe: L’Etang aux lotus [Der Lotosteich: Eindrücke von Indien (dt. 2005)] – geschrieben 1937, veröffentlicht 1940 auf Kosten von Mr. Mukherji (meine ersten Eindrücke – oder die Eindrücke meiner ersten Jahre – in Indien. Ich besitze nur noch ein einziges Exemplar davon (ich hätte übrigens nicht wenige Korrekturen und Ergänzungen zu machen!).

Ich erlaube mir, Ihnen – per eingeschriebener Luftpost – zwei Exemplare meines Buches Souvenirs et réflexions d’une Aryenne, gleichfalls in Französisch, zu senden. Sie werden es mir nicht übelnehmen, wenn Ihnen gewisse Passagen mißfallen, ja Sie (vielleicht) schockieren. Sie werden darin, so hoffe ich, dennoch einige brauchbare Gedanken finden.

Ich habe nur ein Exemplar von The Lightning and the Sun (geschrieben von 1948 bis 56). Ich habe es verliehen, man hat es mir noch nicht zurückgegeben. Wenn man es mir nicht bald wiedergibt, werde ich Samisdat Publishers [Anschrift entfernt], die eine zweite Auflage davon veröffentlicht haben, bitten, Ihnen ein Exemplar zu schicken (leider sind die Bilder nicht in der ursprünglichen Reihenfolge eingefügt worden).

Mit dem rituellen Gruß der Getreuen, H. H.!
Savitri Dêvi Mukherji